Buddha Akshobya gemalt vom XVII. Karmapa Ogyen Trinley Dorje

Die Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus

Der tibetische Buddhismus wurde über die Jahrhunderte direkt vom Lehrer auf den Schüler durch sogenannte Übertragungslinien weitergegeben und entwickelt. Eine der vier großen Schulen des tibetischen Buddhismus ist die Kagyü-Tradition, die wiederum in mehrere Haupt- und Nebenlinien unterteilt ist. Das Theksum Tashi Chöling (TTC) gehört zur Karma-Kagyü Schule, deren Oberhaupt der Karmapa ist. Die Übertragung der Kagyü-Linie beginnt laut Überlieferung mit dem Urbuddha Dorje Chang, einem transzendenten Buddha, der als Verkörperung absoluter Wahrheit gilt. Aus ihm entwickelte sich die Typologie der Fünf Buddha-Familien, die auf vielen tibetischen Thangkas abgebildet ist.

Beginn der Ãœbertragungslinie im 10. Jahrhundert

In historischer Zeit wurde die Kagyü-Tradition von dem berühmten Yogi Tilopa (988-1069) auf Naropa (1016-1100) und von diesem weiter auf Marpa (1012-1097) übertragen. Dieser übersetzte wesentliche Teile der Dharma-Praxis ins Tibetische. Von Marpa führt die Übertragungslinie weiter zu Milarepa (1042-1123) und von diesem zu dessen Linienhalter Gampopa (1079-1153). Dieser gilt als eigentlicher Gründer der Kagyü-Schulen. Er verschmolz klösterliche Traditionen mit denen indischer Meister und formte damit die für die Kagyü-Schulen charakteristische Art der Belehrung und Praxis. Gleichzeitig war Gampopa der Lehrer des I. Karmapa, Düsum Khyenpa (1110-1193), der als Begründer der Karma-Kagyü-Linie gilt.

Die Karmapas sind wiederum die älteste Linie bewusst wiedergeborener buddhistischer Lehrer, sogenannter Tulkus. Somit gilt der heutige XVII. Karmapa Ogyen Trinley Dorje (geb. 1985) nicht nur als gegenwärtiges Oberhaupt der Karma-Kagyü-Linie, sondern auch als Reinkarnation aller vorangegangenen Karmapas, insbesondere des XVI. Karmapa, der seinerzeit die Gründung des Theksum Tashi Chöling anregte und zum Oberhaupt aller Kagyü-Schulen gewählt worden war.

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